KINDERZEITUNG CHECKY! (20.03.2020 - 11:13 Uhr, WR Westfählische Rundschau-Homepage)
Dein Rätselkrimi von TKKG Junior: „Waschechter Osterdieb“
Von Kirsten Vogel
Jede Woche findest du in der Kinderzeitung CHECKY! Fortsetzungsgeschichten von TKKG Junior. Lies hier alle vier Teile von „Waschechter Osterdieb“!
(Zuerst veröffentlicht in Ausgabe 13 vom xx.xx.2020 bis Ausgabe 16 vom 18. April 2020)
Waschechter Osterdieb[]
„Papa, hast du genug Ostereier für alle versteckt?“, fragte Klößchen besorgt. Herr Sauerlich lächelte. „Na hör mal, Willi. Wenn deine Freunde und unsere Nachbarn zum Ostereiersuchen in der Villa Sauerlich eingeladen sind, lass’ ich mich als Schokoladenfabrikant ja wohl nicht lumpen. 200 Schokoeier müssten aber reichen.“ „Ich kenne alle Verstecke“, raunte Klößchen seinen Freunden gut gelaunt zu. „Natürlich teilen wir alles.“ „Oswald bekommt auch ein Osternest“, berichtete Frau Sauerlich, während sie Tim, Karl, Klößchen, Gaby und den neu zugezogenen Zwillingen Anni und Emil kleine Osterkörbe reichte. Gabys Cockerspaniel Oskar wuffte. Klößchen verdrehte die Augen. „Er heißt OsKAR.“
Zielstrebig lief er zu einem kugelrunden Buchsbaum. „Huch, wo sind die Eier denn?“ Auch die anderen begannen zu suchen, aber niemand fand ein Ei. „Bei 200 Eiern müssten statistisch gesehen an jedem Busch zwei liegen.“ Karl bog die Zweige eines Fliederbuschs auseinander. „Fehlanzeige.“ Tim kletterte auf den Apfelbaum und hielt Ausschau. „Nichts!“, meldete er nach unten. „Habt ihr schon etwas gefunden?“, fragte Gaby die Zwillinge Anni und Emil, aber die schüttelten nur die Köpfe. Emil gähnte. „Wir gehen dann mal. Das Spiel ist langweilig. Tschüss!“ „Pfff!“, zischte Klößchen. „Dann bleibt für uns mehr.“
„Hier!“, rief Gaby aus dem Blumenbeet, das sich am Zaun zum Nachbargrundstück befand. Klößchen merkte auf. „Na endlich!“ „Nein, hier sind Fußabdrücke!“, bedauerte Gaby. „Und runtergetrampelte Osterglocken!“ Tim kletterte auf einen höheren Ast und spähte auf das Nachbargrundstück. „Das sieht ja verwildert aus. Und die Mülltonne ist umgekippt!“ „Die Nachbarn sind letzten Herbst weggezogen“, erklärte Klößchen. „Da! Ich sehe was!“ Tim kletterte den Baum herunter und über den Zaun zum Nachbargrundstück.
Seine Freunde kamen hinterher. Karl hob Oskar über den Zaun. Im hohen Gras stand ein Schuhkarton. Der Deckel war zur Seite gerutscht, darin das Silberpapier von vielen Ostereiern. „Das gibt es doch nicht“, brachte Klößchen hervor. In diesem Moment kamen Anni und Emil durch ein Loch im Zaun in den verwilderten Garten geschlichen.
Haben die Nachbarzwillinge die Ostereier geklaut und aufgegessen?[]
Emil und Anni erschraken, als sie TKKG in dem verwilderten Garten entdeckten. „Aha!“, rief Klößchen. „Ihr seid die Schokoeier-Diebe! Frechheit!“ „Was?“, fragte Emil. „Das passt!“, bestätigte Gaby. „Die Fußspuren im Beet sind von deinen Schuhen, Anni.“ Anni wurde rot. „Ja, wir haben die Schokoeier heute Morgen aus eurem Garten geklaut und hier versteckt.“
„Und dann habt ihr auch noch alle sofort aufgemampft?“, wunderte sich Klößchen. „Das finde ja sogar ich zu viel auf einmal. Und wer mich kennt, weiß dass ich ein guter Esser bin.“ „Wir haben jeder erst zwei Eier genascht“, erklärte Anni. Karl schüttelte den Karton. Das Silberpapier raschelte. „Aber es ist keins mehr drin. Nur Papier.“ „Die muss jemand anders gegessen haben“, sagte Emil. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ihr die alle schon gefuttert habt.“ Klößchen pirschte los, um herumliegendes Silberpapier einzusammeln. Plötzlich fiel ihm etwas Glitzerndes ins Auge.
„Das gibt’s doch nicht! Habt ihr etwa auch den kleinen Kochlöffel aus meiner Mini-Schokoladenfabrik geklaut?“ „So ein Quatsch!“, entgegnete Anni. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Mini-Schokoladenfabrik hast“, lachte Gaby. „Hat mein Vater mir zum fünften Geburtstag anfertigen lassen.“ Klößchen hielt den Kochlöffel hoch. „Sie steht in der Garage.“
TKKG kletterten zurück über den Zaun und flitzten zur Garage. „Huch, noch eine umgekippte Mülltonne.“ Schnell hob Tim sie auf. Dann verschwanden TKKG in der Garage. Ganz hinten, versteckt hinter einigen Kisten, befand sich die kleine Spiel-Fabrik. „Da ist ja sogar ein kleiner Schokobottich. Und Minischokotafel-Förmchen“, freute sich Tim. Gaby öffnete den kleinen Bottich. „Huch? Hier drin ist ein Osterei. Meinst du, dein Vater hat das hier versteckt?“ Klößchen zog die Stirn kraus. „Glaube ich nicht.“ „Woher kommt da… Ha-ha-ha-tschiiii!“
Karl musste mehrfach niesen. „Ganz schön staubig hier. Woher kommt dieses Ei nur?“ Oskar schnüffelte an der kleinen Fabrik und bellte. „Guckt mal, was Oskar entdeckt hat!“, rief Gaby und zeigte auf die Arbeitsplatte. „Pfotenabdrücke im Staub!“
Hat ein Tier den Kochlöffel in den verwilderten Garten getragen und die Ostereier gefuttert?[]
Gaby sah sich die Spur genau an. „Die Pfotenabdrücke führen zielsicher zu dem kleinen Bottich, in dem das Ei lag.“ „Das spricht dafür, dass Anni und Emil die Eier nicht gegessen haben“, überlegte Karl. „Kommt, wir überführen den Osterdieb auf frischer Tat!“ Klößchen lief los. Aus seinem Geheimversteck im Wohnzimmer holte er eine Kiste voller Schokolade.
TKKG versteckten sowohl auf dem feinen englischen Rasen der Villa Sauerlich, als auch im hohen Gras des verwilderten Nachbargrundstücks Schokolade in Form von Nikoläusen, Osterhasen und Ostereiern. Dann legten sie sich mit einem Fernglas auf die Lauer. Aber es passierte nichts. Oskar stand vor einem Maulwurfshügel und kläffte. Tim hockte mit einem Fernglas oben im Apfelbaum. „Da, im Nachbargarten hat sich gerade etwas mit Fell einen Nikolaus geschnappt und ist im Gebüsch verschwunden!“
Die Freunde rasten los und kletterten über den Zaun. „Und wo ist es jetzt?“ Klößchen pirschte zum Gebüsch. „Und wie sah es aus?“ Tim zuckte mit den Schultern. „Es ging so schnell.“ Klößchen zeigte auf das Auto seines Vaters. „Könnte es ein Marder gewesen sein? Der hat neulich auch schon mal die Kabel im Auto angenagt.“ Tim schüttelte den Kopf. „Glaub ich nicht.“ „Vielleicht der Osterhase?“, scherzte Klößchen. „Also nicht mein Vater, sondern der Echte, der uns mal überraschen wollte?“
„Indem er uns die Eier wegfrisst?“ Tim lachte. „Klößchen, deine Fantasie geht mal wieder mit dir durch.“ „Vielleicht war es Kater Happi von Herrn Tanne?“, setzte Klößchen nach. Karl schüttelte den Kopf. „Gaby, du bist doch Tierkennerin, hast du eine Idee?“ „Hund und Katze fallen aus“, sagte Gaby. „Die würden nicht so geschickt vorgehen.“
Oskar begann zu knurren. „Oskar, jetzt seid doch nicht gleich beleidigt“, sagte Gaby lachend. „Du hast andere Qualitäten.“ „Genau, du hast die beste Spürnase der Millionenstadt“, bestätigte Karl. „Und du bist das knuffigste Bärchen, das es gibt.“ Klößchen strubbelte Oskar über das Fell. Gaby knuffte Klößchen von der Seite an. „Ich dachte, das wärst du!“ „Haha!“ „Aber Knuffbärchen bringt mich auf eine Idee!“, rief Gaby.
Auf welches Tier ist Gaby gekommen?[]
„Ein Waschbär hat unsere Ostereier geklaut und aufgefuttert!“, verkündete Gaby. „Oder mehrere Waschbären. Und in deiner Mini-Fabrik haben sie wahrscheinlich nach Futter gesucht.“ Oskar schnüffelte los, dann stoppte er ab. Vor ihm stand ein kleines Körbchen, auf dem ›Oswald‹ stand, darin lag eine Packung Kinderwurst. „Dass meine Mutter sich seinen Namen nicht merken kann, ist doch doof“, maulte Klößchen. „Ach, komm, ist doch nett gemeint. Guck mal Oskar, das ist keine Bärchenwurst, sondern Hasenwurst.“
Lachend nahm Gaby die Verpackung in die Hand. Oskar leckte sich mit der Zunge über das Maul. Gaby versuchte, die Verpackung zu öffnen. „Die geht aber schwer auf.“ „Weil sie verschweißt ist, hat der Waschbär sie nicht gegessen“, erklärte Karl mit Blick auf sein Handy. „Waschbären tasten Nahrungsmittel mit den Vorderpfoten ab, um unerwünschte Teile zu entfernen. Die Verpackung zu öffnen, war dann auch für den Waschbär zu schwer.“
Karl begann seine Brille zu putzen. „Sie kommen immer häufiger auch in Wohnsiedlungen und fressen alles, was sie finden.“ „Das erklärt auch die umgekippten Mülltonnen“, folgerte Tim. „Sie sind also Allesfresser“, sagte Klößchen nachdenklich. „Aber ob ihnen die Schokolade wirklich gut tut?“ Gaby hatte die Wurst endlich geöffnet und gab Oskar eine Scheibe. „Hunde dürfen doch auch keine Schoki essen.“ „Was fressen Allesfresser denn sonst noch so?“, fragte Klößchen.
„Na alles“, lachte Tim. „Nein, was sie gerne mögen, und was gesund für sie ist“, präzisierte Klößchen. „Sowas wie Brokkoli.“ Tim verzog das Gesicht. „Seit wann magst du Brokkoli?“ „Brokkolicremsuppe schmeckt gut!“, berichtete Klößchen. „Naja, auch wenn Waschbären goldig aussehen, und sich oft waschen, ich mag es nicht, wenn sie bei uns im Müll rumwühlen.“
„Sie heißen so, weil sie manchmal ihre Nahrung waschen, ehe sie sie verzehren.“ Karl setzte seine Brille wieder auf und las mit Blick auf sein Handydisplay vor: „Das sind Beeren, Früchte, Nüsse, Insekten und Eier.“ „Sehr gut!“ Klößchen rannte ins Haus und kam mit einer Tüte Nüsse und gefärbten Ostereiern zurück. „Wir legen eine Futterspur in den kleinen Stadtwald am Ende der Straße, um die Waschbären wegzulocken. Mein Vater versteckt jetzt eine neue Fuhre Schokoeier und ich bin sicher: Wir werden sie ALLE finden!“
Weiterführende Informationen[]
Noch mehr Abenteuer von TKKG Junior[]
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In der Kinderzeitung CHECKY! kannst du außerdem jede Woche etwas über die spannenden Abenteuer der vier Freunde lesen. Jede Woche findest du im Heft eine Folge von TKKG Junior. Vier Folgen ergeben einen Rätselkrimi.
Mehr Infos zur Kinderzeitung CHECKY! findest du auf www.checky.news.