KINDERZEITUNG CHECKY! (04.10.2020 - 20:40 Uhr, WR Westfählische Rundschau-Homepage)
Dein Rätselkrimi von TKKG Junior: „Hilfe aus der Luft“
Von Kirsten Vogel
Jede Woche findest du in der Kinderzeitung CHECKY! Fortsetzungskrimis von TKKG Junior. Lies hier alle Teile von „Hilfe aus der Luft“!
Hilfe aus der Luft[]
„Ganz schön starker Gegenwind.“ Klößchen trat kräftig in die Pedale. „Gut, dass ich mich gerade noch mit einem Schokoriegel gestärkt habe.“
„Gleich hebt Oskar ab.“ Tim zeigte auf Gabys Cockerspaniel, der mit wehenden Ohren im Fahrradkorb saß. „Aber ich bin schneller!“ Tim zog an ihnen vorbei. Er war als erster am Eingang des Bürgerparks und schob sein Rad in den Ständer. „Hier sind ganz schön viele Bäume. Nicht so ideal für unser Vorhaben.“
„Drachensteigen lassen geht am besten auf dem Feld“, wusste Klößchen.
Gaby hob Oskar aus dem Korb. „Vielleicht hätten wir doch mit der S-Bahn rausfahren sollen?“ Eine Windböe wirbelte einige Blätter auf und Oskar wetzte hinterher.
Karl schüttelte den Kopf. „Meine App sagt für den restlichen Nachmittag Windstille voraus, das hätten wir gar nicht geschafft.“
Tim, Karl, Gaby und Klößchen gingen zusammen in die 5b des Internats und hatten sich nach der Schule auf den Weg in den Bürgerpark der Millionenstadt gemacht.
Klößchen holte seinen bunten Drachen aus dem Rucksack. Mit dem Wind im Rücken positionierte er den Drachen vor sich auf dem Boden. Dann lief er ein paar Schritte rückwärts und wickelte dabei vorsichtig die Leine ab. Anschließend zog er an der Leine und der Drachen stellte sich auf, dann glitt er nach oben. Klößchen strahlte. Er gab noch mehr von der Schnur und der Drachen stieg immer höher.
„Toll!“, staunte Gaby.
„Schade, dass ich meinen Drachen vergessen habe“, bedauerte Tim.
Gaby zeigte auf Oskar, der mit wehenden Ohren über die Wiese lief und ein herumfliegendes Papier verfolgte. „Ich habe auch nur das kleine Ungeheuer dabei.“
Tim beobachtete Oskar und fischte sein Schreibheft aus dem Rucksack. „Ich probiere mal was.“ Er riss eine Seite heraus. In Windeseile hatte er einen Papierflieger gefaltet und warf ihn so geschickt, dass er schnell an Klößchen vorbei über die Wiese glitt.
„Der fliegt ja gut“, staunte Klößchen. Für einen Moment ließ er seinen Drachen aus den Augen und lief ein paar Schritte hinter Tims Flieger her. Plötzlich gab es einen Ruck und etwas zog an der Schnur seines Drachens.
Was war passiert?[]
Klößchens bunter Drachen war in der Baumkrone einer Kastanie hängen geblieben, die am Rand der Wiese stand.
„Mist! Der Papierflieger ist schuld!“, fluchte Klößchen. Er zog am Faden, aber so verhedderte sich das bunte Flugobjekt nur noch mehr. Tim, Karl und Gaby kamen angelaufen.
Tim nahm die Seilrolle in die Hand und lief ein paar Schritte vor und zurück. Dabei zog sie vorsichtig an der Schnur, aber nichts tat sich.
„Ich hab noch eine andere Idee, falls wir den Drachen nicht mehr runterkriegen: Papi hat heute Morgen von einigen Einbruch-Diebstählen hier in der Park-Gegend erzählt“, berichtete Gaby. „Der oder die Täter sind noch auf freiem Fuß. Wir könnten uns mal umsehen.“
„Interessant“, murmelte Tim.
Als Detektive hatten sie Gabys Vater Kommissar Glockner schon oft geholfen.
„Ihr wollt doch wohl nicht jetzt schon meinen Drachen aufgeben?“, fragte Klößchen enttäuscht. Er leckte seinen Finger an und hielt ihn in die Luft. „Vielleicht dreht der Wind ja gleich und hebt den Drachen wieder aus dem Baum.“
Karl legte den Kopf in den Nacken und blinzelte in die Baumkrone. „Das ist eher unwahrscheinlich. Die Schnur hat sich ja auch oben schon verfangen.“
„Ich versuche noch mal was.“ Tim gab Karl den Papierflieger in die Hand und stellte seinen Rucksack neben Gaby auf den Boden. Dann lief er zum Baumstamm und begann, daran hochzuklettern.
„Nicht schlecht“, staunte Klößchen.
Tim umgriff einen dicken Ast und zog sich höher. Der Drachen hing jetzt genau über ihm in den Zweigen. Mit einer Hand griff er danach.
„Pass auf, Tim“, rief Klößchen von unten.
„Du bist so hoch wie der zweite Stock des Hauses da.“ Gaby zeigte auf das Wohnhaus, das sich auf der gegenüber liegenden Straßenseite befand.
„Stimmt, hier hat man eine gute Sicht“, stellte Tim fest. Sein Blick fiel zu einem der Fenster. Plötzlich erschrak er so sehr, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor…
Was hat Tim gesehen?[]
Tim musste sich an einem Ast festhalten, um nicht vor Schreck den Halt zu verlieren. Er konnte direkt in die Wohnung im zweiten Stock blicken.
„Meinst du, du kannst meinen Drachen aus den Ästen befreien?“, rief Klößchen von unten.
Tim konnte seinen Blick nicht von dem Fenster abwenden. „Wisst ihr was?“, flüsterte er seinen Freunden am Fuß des Baumstamms zu. „Ich glaube, in die Wohnung im zweiten Stock wird gerade eingebrochen.“
„Was?“ Gaby konnte es nicht glauben. „Karl und Klößchen, macht mal bitte Räuberleiter.“ Mit der Hilfe ihrer Freunde kletterte Gaby zu Tim auf den Ast. Auch sie erschrak. „Da ist eine vermummte Gestalt in einem Wohnzimmer zugange“, berichtete sie Karl und Klößchen, die mit Oskar unten warteten.
„Die Gestalt durchwühlt gerade die Schubladen einer Kommode und steckt sich Diebesgut in den Rucksack“, berichtete Tim.
„Ich sag Papi Bescheid.“ Gaby fischte ihr Handy aus der Tasche und schrieb ihrem Vater eine Nachricht. Eine Minute später kam die Antwort. „Papi kommt“, sagte Gaby erleichtert und steckte ihr Handy wieder ein.
„Oh nein!“, rief Tim. „Gerade kommt die Bewohnerin der Wohnung nach Hause und der Einbrecher scheint es gehört zu haben.“
„Ja, er hat aufgehört zu wühlen“, kommentierte Gaby. „Er sieht sich um und – oh nein!“
„Was denn?“, fragte Karl mit Blick nach oben.
„Der Einbrecher hat einen riesigen Kerzenständer in der Hand und steht hinter der Tür“, flüsterte Tim. „Damit will er der armen Frau bestimmt eins überziehen.“
„Sie kommt jetzt zum Fenster und öffnet es“, raunte Gaby. „Nicht ins Wohnzimmer gehen“, flehte sie leise.
„Könnt ihr der Frau nicht zuwinken?“, flüsterte Karl
Gaby schüttelte den Kopf. „Dann merkt der Einbrecher ja vielleicht, dass wir ihn gesehen haben und haut ab, bevor Papi da ist.“
„Sieht die Frau euch?“, fragte Klößchen.
Tim schüttelte den Kopf. „Sie hat sich schon wieder weggedreht.“
„Ich hab eine Idee.“ Schnell zog Karl einen Stift aus dem Rucksack und kritzelte eine Nachricht auf Tims Papierflieger. „ACHTUNG!!! In Ihrem Wohnzimmer befindet sich ein Dieb. Die Polizei ist informiert.“
Was machen TKKG mit dem Papierflieger?[]
Klößchen machte Räuberleiter, so dass Karl auf die erste Astgabel klettern konnte, um Tim den Flieger nach oben zu reichen.
Tim war hochkonzentriert. Mit dem linken Arm hielt er sich an einem Ast fest und mit der rechten Hand zielte er auf das geöffnete Fenster auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Gespannt beobachteten Tim, Karl, Gaby und Klößchen, wie der Papierflieger nun über die Straße durch das geöffnete Fenster flog.
„Hoffentlich findet die Frau den Flieger“, flüsterte Gaby. „Der Einbrecher steht noch immer mit dem Kerzenständer hinter der Tür und wartet nur darauf, ihr eins überzuziehen.“
Nach kurzer Zeit tauchte die Frau mit dem Papierflieger am Fenster auf und sah verblüfft hinaus. Zunächst entdeckte sie Gaby, die möglichst unauffällig versuchte, ihr Handzeichen zu geben. Die Frau nickte und verschwand wieder vom Fenster.
„Was macht sie jetzt?“, wollte Klößchen wissen.
„Sie geht zur Wohnungstür und verlässt die Wohnung“, berichtete Tim.
„Der Einbrecher schleicht jetzt auch Richtung Wohnungstür“, informierte Gaby Karl und Klößchen.
„Hoffentlich hat er uns nicht gesehen“, seufzte Tim.
„Mist, der darf uns nicht entkommen“, zischte Karl.
„Da kommt Papi endlich“, rief Gaby und deutete auf Kommissar Glockner, der gerade aus seinem Dienstwagen sprang. Im selben Moment erschien die aufgewühlte Frau unten an der Haustür. Glockner bat sie, zur Seite zu treten. Ein weiterer Streifenwagen hielt. Der Kommissar lief zum Hauseingang, aus dem jetzt der Dieb gehastet kam. Er wollte an Glockner vorbeirennen, aber der Kommissar schaltete schnell und hielt den Mann am Arm fest. Sein Kollege kam ihm zur Hilfe. Glockner blickte fragend zu den Detektiven, die angerannt kamen. „Das ist der Einbrecher“, keuchte Gaby. Glockner nahm den Mann fest. Er verfrachtete ihn in den Streifenwagen seines Kollegen und drehte sich zu TKKG. „Toll, ihr habt einen gesuchten Einbrecher aufgespürt. Woher wusstet ihr denn, dass er in der Wohnung war?“
Klößchen zeigte auf seinen Drachen, der in den Ästen der Kastanie hing. „Wir hatten Hilfe aus der Luft.“
„Das müsst ihr mir auf der Wache bitte genauer erklären.“ Kommissar Glockner hielt TKKG die Tür seines Dienstwagens auf. „Oskar, du darfst auf Gabys Schoß.“
Klößchen winkte seinem Drachen zu. „Wir besuchen dich bald.“ Er drehte sich zu Tim. „Bringst du mir bei, wie man richtig gute Papierflieger baut?“
Tim nickte. „Klar.“
„Dann probieren wir die später gleich aus“, freute sich Gaby. „Wenn wir die Räder holen.“ Klößchen strahlte. „Super, dann haben wir bestimmt auch Rückenwind.“
Weiterführende Informationen[]
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